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Story: Meine Stiefmutter..2te Version..Sehr lang...7

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von (gelöschter User) am 30.10.2016, 13:06:18 in Sie+Er

Meine Stiefmutter..2te Version..Sehr lang...7

Überall aufgeregtes Getümmel. Das Rennen selbst würde um 15 Uhr starten.

Ein Langstreckenrennen über 24 Stunden, das Team setzt dazu 3 Fahrer
ein. Um 11 Uhr das Warmup, die letzte Gelegenheit alle Einstellungen
für das Rennen zu Prüfen.

Ich schlenderte möglichst Unauffällig umher, machte mich Unsichtbar um ja niemandem im Weg zu Stehen. Zufällig traf ich den Chefmechaniker an der Kaffeemaschine. Er fängt von sich aus ein höfliches Geplauder an und ich nutze es um ihn zu Bitten meine Entschuldigung für mein Benehmen an die Mechaniker auszurichten.

Er sieht vorsichtig über seine Schultern und entschuldigt sich tatsächlich dann bei mir dass sie mich so hart anfassen mussten. "Was meinst du Mike was wir in den Boxen schon Schlägereien erlebt haben? Du kannst wenigstens kein Karate. Der Alte hätte längst mal eine ordentliche Abreibung gebraucht, aber dann hätten sich alle einen neuen Job suchen können. Die Mechaniker stehen hinter dir. Sie wissen auch wie du zu Misaki stehst. Das halbe Fahrerlager in Österreich hat sie damals Nachts schreien gehört." Dann grinste er Verständnisvoll, klopfte mir wohlwollend auf die Schulter.

"See you later!"

"For sure!"

Als nächstes traf ich den Alten persönlich, einen Assistenten im Schlepptau, auf den hätte ich gut verzichten können. Es schien fast als hätte er mich gesucht. Horitake sprach mich höflich an, seine Töne plötzlich verdächtig Versöhnlich.

"Wie gefällt's dir bei uns?"

"Ziemlich Aufregend alles, sowas sieht man ja sonst aus dieser Perspektive nie."

"Was bist du eigentlich von Beruf?"

"Speditionskaufmann. Ich habe aber auch ein Praktikum im Lager, ich kann Stapler fahren und verpacken."

"Wir haben viel zu transportieren und Export/Import. Vielleicht können wir dich Einsetzen?"

Der Assistent ruft den Logistiker des Teams über Funk. "Prüfen sie ob wir diesen jungen Mann gebrauchen können. Wenn ja setzen sie sich mit seinem Arbeitgeber in Verbindung und verhandeln sie wegen einstweiliger Personalüberlassung."

Ich glaubte falsch zu Verstehen, war froh wie der ganze Troß unerwartet von jemandem Anderen mit Kopfhörer abgelenkt wurde, ich machte mich in deren Rücken aus dem Staub. Ging durch ein paar Gänge, fand mich unabsichtlich im Sawakaki Zelt wieder. Irgendwelche junge Frauen in grünen kurzen Kleidchen scheuchten mich höflich aber bestimmt weiter.

Misaki traf ich eher nochmal zufällig, wie sie nach dem Mittagessen im Bademantel aus dem Physio-Trailer kam. Eine Hand sorgfältig mit weissem starren Tape abgeklebt.

"Hey Miky, schön dass ich dich nochmal sehe!"

Ich hauchte ihr einen eiligen Kuss an die Wange. "Du stell dir vor, dein Vater hat mir eben einen Job angeboten!"

"Nein Miky!" sagte sie entschlossen. "Das machst du keinesfalls. Mein Vater will dich Kaufen. Lass mich dieses eine Rennen noch fahren, dann überlegen wir gemeinsam wie es weiter geht. Kein Pakt mit dem Teufel! Versprich mir dass du wartest, dass du vorher nichts mehr Unternimmst. Morgen 15 Uhr, dann habe ich Zeit und einen freien Kopf für dich."

"Für uns?" fügte ich fragend an.

Misaki rieb sich über den ohne strenges Leder deutlich sichtbaren Bauch. "Für uns Alle!"

Ich fieberte auf 15 Uhr hin als wäre es mein eigenes Rennen. Mein eigen Fleisch und Samen fuhr ja sozusagen mit. Misaki bestritt den kritischen Start und fuhr die ersten nur 50 Minuten bis zum Tankstopp, denn sie starteten nicht mit vollem Tank und auf Superweichen Reifen um sich etwas abzusetzen. Übergab das Motorrad auf dem 2.Platz. Die nächsten etwa 4 Stunden während die anderen beiden Fahrer heizten durfte sie nicht gestört werden, sie saß still in einer ruhigeren Ecke und meditierte. Wie sie zu ihrem Stint an mir vorüber ging wandelte sie wie ein Geist. Völlig in ihre Aufgabe gefangen. Übernahm das Motorrad an 7. Stelle und das Rennen ging in die Dunkelheit hinein. Hatte sich nach ihren 2 Stunden wieder auf den 3. Rang vor gekämpft. Man sah, sie war der Leistungsträger, der Motivator im Team.

So wurde mehrfach getauscht, in der Nacht werden die Fahrzeiten Kürzer. Jedesmal wenn Misaki übernahm waren Plätze verloren, sie kämpfte sich wieder mühsam in Podest-Reichweite. Um halb sechs Uhr wurde es langsam wieder Hell, um 7 das gleissende Flutlicht abgeschalten, die absolut gefährlichste Zeit ist dann überstanden. Das Rennen trotzdem noch lang.

Irgendwann nach 8 Uhr dann eine kleine Katastrophe. Hatte sich der Fahrer verschalten oder Riss die Kette, man wollte es nicht wissen. Noch nicht.

Klar war nur: Der Fahrer kam nicht Vorbei auf der langen Geraden. 20 Sekunden, 30 Sekunden. Dann sah man ihn im Fernseher im Laufschritt das Motorrad schieben.

Glücklicherweise nicht so weit von der Boxeneinfahrt entfernt. Unglücklicherweise mit einem Motorschaden, das sahen sie an den Telemetrie-Aufzeichnungen. Die Drehzahlkurve fiel nicht langsam ab sondern steil nach unten. Ölstand und Kühlwasser auf null, also Kurbelgehäuse gebrochen. Somit wahrscheinlich der Motor fest gegangen.

Wie der völlig erschöpfte Fahrer das Motorrad an die Crew übergab stand schon ein neuer Motor auf der Palette bereit. Ich sah noch nie wie sich ein Mensch wegen Überanstrengung übergeben musste. Und die Fahrer sind echt trainiert! Der arme Kerl kotzte Galle in seinen Helm hinein.

Und ich sah noch nie im Leben wie in 16 Minuten ein kompletter Motor gewechselt wurde. Etwas vor neun Uhr früh übernahm Misaki das Motorrad. Auf dem vorletzten Platz. Eigentlich Aussichtslos. Ich weiss garnicht ob sie so wirklich mitbekam was geschehen war in ihrer meditativen Trance.

Oder vielleicht doch, denn Misaki steigerte sich nochmals, liefert das Rennen ihres Lebens. Musste schon 10 Minuten früher reinkommen zum Tanken, denn sie hatte deutlich mehr Benzin verbraucht. Das bedeutet dass sie noch mehr Leistung abgefordert hatte. Das sah man auch an ihren phänomenalen Rundenzeiten. Den Fahrerwechsel lehnte sie ab. Wehrte sich regelrecht dagegen. Ihre Rundenzeiten waren alle bis auf 3/10 Sekunden identisch, sie fuhr wie ein Uhrwerk. Die schnellsten Zeiten! Den Rundenrekord wechselte sie immer wieder ab mit dem Team auf Platz eins, einem japanischen Werksteam.

Um 13.30 Uhr der letzte Tankstopp, der Kotzer wartete, schien regeneriert. Misaki war schon auf Platz 7 Vorgerückt. Eben wollte er das Motorrad übernehmen. Jedoch Misaki schrie: "Ich fahre! Gebt mir weiche Reifen!"

"Hinoru fährt!" sagte der Taktiker. Der ablösende Fahrer griff an den Lenker, wartete dass Misaki das Bein über die Sitzbank schwang.

"Nein! Ich fahre! Sie stieß den Fahrer gewalttätig zurück, trat sogar mit dem Stiefel nach ihm. Gebt mir den weichen Reifen!"

"Aber der hält nicht bis zum Schluß!"

"Fuck, bin ich der Fahrer oder wer?" Kreischte sie unter dem Helm hervor. "Front medium - rear soft! Right Now!" Ein militärischer Befehl.

Sie rannten an den Reifenständer, holten die gewünschten vormontierten Felgen, setzten diese in Gabel und Schwinge, verbanden die Schnellverschlüsse. Der andere Fahrer machte nochmal einen Versuch, wurde jedoch erst von Misaki's bitterbösen Blick gehindert, danach von der Druckbetankungsanlage. 21 Liter Hochoktan in 12 Sekunden.

Misaki fuhr mit einem Messer zwischen den Zähnen. Konkurrenten konnten es sich aussuchen: Entweder aus dem Weg fahren oder auf den Asphalt geschickt werden. Selbst Überrundungen fuhr sie wie Positionskämpfe. Und immer wieder konstant niedrige Zeiten, die selben wie vor 5 Stunden schon. Was hatte die kleine Frau nur für eine Power? Was machte sie so unglaublich Aggressiv?

Die Mechaniker zitterten. Hält der Reifen? Vor allem so wie sie fährt? Gut, sie ist der leichteste Fahrer im Feld. Aber sie fabriziert auch die schwärzesten Striche im Feld. Fing zweimal nur knapp in extremer Schräglage durch blitzartiges Aufrichten ein rutschendes Vorderrad auf, normal unmöglich. Das Rennen wurde ein einziger Thrill. 10 Minuten vor Schluß schnupfte sie mit einem Gewaltakt den bisherigen vierten Platz. Nur noch 16 Sekunden Abstand bis zum dritten.

Auf einem Monitor lief das japanische Fernsehen, auf dem anderen vermutlich ein australischer Sender. Beide Kommentatoren überschlugen sich mit ihren Berichten: "Momentan ist Haruto fast 2 Sekunden pro Runde schneller als der Vordermann, eine halbe Sekunde schneller wie der Leader. Das heisst er braucht 8 Runden hinter's Podium und muss noch vorbei kommen. Ist sowas überhaupt zum Schaffen? In 10 Minuten? Die anderen sind ja auch keine Sitzbisler."

Er kommentierte sich in Rage: "Von der absoluten Rundenzeit her unmöglich! Aber was war bisher für möglich gehalten worden?"

Auf dem Teammonitor konnte ich sehen: Das Benzin wurde auch knapp, sie verbrauchte einfach zuviel. Misaki fuhr kein Langstreckenrennen. Sie fuhr Qualifikation. Seit fast 6 Stunden. Dann sah sie ihren direkten Vordermann, das spornt nochmal an. Doch sie sah auch die Zielflagge.

Eine tiefe Erleichterung ging durch das Team. Wohl dass sie diesen Höllenritt überlebt hatte. Freude? Weniger. Eher ziemlich schlechte Stimmung. Trotz viertem Platz nach einer Fastpleite. Die Mechaniker nahmen ihre feuerfesten Hauben ab, zogen sich die Overalls über die Schultern und verknoteten die Ärmel vor dem Bauch. Keine Gratulationen. Nur ratlose Blicke zu den anderen beiden Fahrern und zum Teamchef. Irgendwie wartete jeder auf Konsequenzen.

Anders auf der Strecke. Die Zuseher tobten, der Streckensprecher redete wie ein Maschinengewehr. Keine Ahnung was, immer wieder hörte man den Namen Haruto. Wir sahen nicht den irren Stunt bei der Zieldurchfahrt, keiner beachtete mehr die Bildschirme.

Nur der Streckensprecher flippte richtig aus: "Haruto hüpft mit den Füßen auf die Sitzbank, an dieser Stelle vor dem Zielstrich dürfte er im 4.Gang sein. Zieht das Vorderrad hoch, macht einen Wheelie! Hält sich nur noch mit der rechten Hand am Gas fest, mit der Linken winkt er zur Tribüne! Das bei geschätzen 240 Sachen! Nur Doctor Valentino kann das noch besser!"

Die Lautsprecher übersteuern: "Kurz vor dem regulären Anbremspunkt springt Haruto auf den Sitz zurück, überbremst das Vorderrad, das Hinterrad steigt weit auf. Er macht einen spektakulären Stoppie, kurz vor dem Überschlag. Haruto bremst nicht bis zum Stillstand, er schaltet zurück und lässt das Hinterrad bei gezogener Vorderbremse durchdrehen, zwingt das Motorrad in einen Donut, stehend mit beiden Füßen auf den Fußrasten!"

Man hörte den Motor bis in die Box hart im Begrenzer über die Strecke schreien, um Gnade winseln, der Sprecher und der Motor plärrten um die Wette. "Haruto schaltet die Scheinwerfer an, zwei Lichtkegel dringen durch die beissende dichte Qualmwolke. Noch einen Donut, noch einen. Er schafft fast 5 Kreise bis der Hinterreifen platzt, die Fetzen aus der Wolke fliegen, dann ist es Still. Der Motor ist aus, vielleicht das Benzin leer. Es dauert etwas bis der Wind die Qualmwolke auseinander trieb. Dann sieht man Ihn. Den Hero! Das Superbike liegt rauchend seitlich auf dem Boden, Haruto mit verschränkten Armen steht lässig auf Tank und Verkleidung."

"Die Fans toben, stürmen die Strecke und heben ihn auf die Schulter. Im Hintergrund sieht man die Streckenposten wie sie das Motorrad sichern und zu einem Sammeltransporter schieben. Der Jubel über die ersten Drei geht fast in diesem Spektakel unter. Mit diesem vierten Platz im Einzelrennen hat das Horitake-Team den zweiten Gesamtplatz in der Meisterschaftswertung halten können. Was für eine Wendung in diesem Rennen, wer hätte so etwas je für möglich gehalten?"

Nachdem ich über die Lautsprecher immer nur Haruto hörte sah ich wieder auf einen Fernseher. Der Reporter im englischsprachigen Fernsehen überschlug sich ebenfalls. "Haruto ist im Endergebnis zwar nur Vierter, aber absoluter Sieger der Herzen. Mit seiner furiosen Aufholjagd verkörperte er die japanische Tugend. Aufstehen und sein Bestes geben! Egal in welcher Situation: Stand up and fight! Das wollen die Menschen sehen. Und seine gnadenlose Fahrweise. Trotz seines deutlichen Bierbauches hatte er mit einer konditionellen Energieleistung und einem mentalen Kraftakt mal wieder gezeigt wo im Team der Hammer hängt. Haruto ist zurück. Wo wäre er gelandet wenn das Rennen nur eine Stunde länger gedauert hätte? Was können wir von ihm erwarten wenn er sein altes Kampfgewicht wieder hat?"

Die schlechte Stimmung in der Box schien zum Greifen, alle räumten Missmutig irgendwelches Zeugs in irgendwelche Kisten, putzten Werkzeuge, ordneten Kabelstränge. Ich verdrückte mich Unauffällig, suchte die Umkleide. Irgendwann musste sie hier aufkreuzen? Sie hatte all ihre Sachen noch im Spint, denn sie meidete das Motorhome ihres Vaters wie ein Teufel das Weihwasser. Schlief eigentlich mit der Küchencrew zusammen in einem Trailer.

Misaki kam dann erst eine Stunde nach Rennende an die Box zurück, ganz still und heimlich mit dem "Lumpensammler". Einem Golfcart des Veranstalters, welches in regelmässigen Runden Fahrer einsammelt oder Offizielle wo hin bringt.

Sie zog sich Eiligst um, kickte die Stiefel von den Füßen achtlos in eine Ecke. Pulte sich mit wilden Bewegungen aus der engen Lederkombi, behielt den stark verschwitzen seidenen Unterzieh-Overall einfach an, zog nur zivile unauffällige Klamotten darüber. Stopfte ihr Rennzeugs achtlos in den Blechschrank, warf den Helm scheppernd oben drauf. Eine Base-Cap vom konkurrierenden Rennstall und eine scheußliche große Sonnenbrille komplettierte die "Tarnung". Weg, schnell weg schien die Devise. Auf allerlei abenteuerlichen Umwegen erreichten wir den Paddock 4, wir nutzten kurz beide eine öffentliche Toilette.

Ein Mitarbeiter des Teams und guter Freund von Ihr nahm uns in sein Auto, als hätte er bereits gewartet. Ein sportlicher Van mit tief getönten Scheiben. Dann ordneten wir uns in den obligatorischen Stau vor der Strecke. Wenigstens schien es nicht mehr zu Eilen.

"Wo hast du eigentlich Geschlafen, Miky?"

"In der Jugendherberge in Kyoto."

Kurz gab sie dem Fahrer auf Japanisch eine Anweisung, der tippte etwas in sein Navi ein, dann Stauten wir uns gemütlich weiter. Ich sah Misaki nur fragend an, wollte sie in keine Richtung bedrängen. Zögerlich fing sie zu Sprechen an:

"Das war heute mein letztes Rennen, Miky. Diesen endgültigen Entschluss traf ich am Start. Du hast alles Aufgegeben nur um mich zu sehen. Deine Freunde, dein Umfeld, hast deine berufliche Zukunft in Frage gestellt. Jetzt weiß ich: Wir gehören zusammen. Ich hingegen gebe nur etwas auf was ich eh nicht mehr liebe. Ich hatte keine Freude mehr am Fahren, alles war nur noch ein Zwang. Ich bin zu Alt für diesen Scheiß, sollen die anderen sich um Blechvasen streiten. Nach dem Rennen heute habe ich in der Crew eh Verschissen weil ich unkollegial war."

"Aber nur durch dich kamen sie überhaupt noch so weit vor!"

"Trotzdem habe ich die beiden anderen Fahrer brüskiert. Das macht man nicht. Ich war egoistisch, wollte etwas Beweisen. Das war keine Teamleistung."

"Du hast auch etwas bewiesen. Du bist die Beste im Team. Vielleicht heute sogar der beste Fahrer auf der Strecke?"

"Ich WAR die Beste. Und ebenso schnell wie Haruto früher, ich habe es einem Vater eindrucksvoll demonstriert. Jetzt aber kommt ein neuer Lebensinhalt."

Dann kicherte Misaki. "Ich bin bloß froh dass ich nur ein Rennen in der halben Saison gewonnen habe. Denn alle Sieger und der Zweitplatzierte müssen automatisch immer zum Pinkeltest wegen Doping, beim dritten ist es Ermessenssache der Stewards. Bei dem einen Sieg konnte ich mich mit viel Glück davor drücken, weil ich früher davon geschlichen bin. Beim nächsten Rennen fragte niemand mehr danach. Unüblich! Das wäre ein Spaß geworden wenn sie meinen Urin getestet hätten!" Bei diesem Gedanken mussten wir beide herzhaft lachen, der Fahrer sah fragend in den Rückspiegel. Klar, Deutsch versteht er nicht.

"Warum hast du bei diesem scheiß Rennen dein Leben riskiert? Für die goldene Ananas? Für mich sah das oft aus wie einen Schritt vor der Holzkiste? Selbst die abgebrühten Mechaniker erschraken häufig oder hielten sich die Augen zu."

"Ich habe die Ehre von Haruto wieder hergestellt. Er versank nach dem heimlichen Unfall ohne jeden Laut von Heute auf Morgen in der Versenkung, die Leute dachten vielleicht er wurde vom Team ausgebremst, vergaßen ihn langsam. Er kam wieder mit einem Paukenschlag und lieferte das beste Rennen der Saison, verschaffte dem Team die Vizemeisterschaft und damit die Voraussetzungen für einen neuen Werksvertrag. Er geht jetzt als Held und freiwillig, nicht weil er es nicht mehr drauf gehabt hätte. Jetzt will man sich lange an ihn erinnern. Und ich wusste es wird mein letztes Rennen. Ich wollte es allen und mir selber nochmal beweisen. Man geht leichter auf seinem Höhepunkt."

Dann versank sie wieder in Schweigen und sah zum Fenster hinaus. Nahm nur meine Hand und legte diese auf ihrem Oberschenkel ab. Wo zum Teufel bleibt die Ehre von Misaki? Dachte ich bei Mir. Verstehe einer die Japaner? Langsam wurde der Verkehr flüssiger, wir bogen auf eine Schnellstraße.

In der Jugendherberge raffte ich nur kurz mein weniges Zeugs zusammen, leerte den Schrank. Dann nochmal eine längere Fahrt in einen Vorort von Tokyo. Wir sprachen vor allem über das Rennen, Misaki sezierte alle Szenen bis ins Detail, unterbrochen von gelegentlichen Einwürfen unseres offensichtlich fachkundigen Fahrers. Wohl ihre Art sich mit dem künftigen Ruhestand auseinander zu setzen und die Vergangenheit zu Verarbeiten.

"Wo sind wir hier?" fragte ich als wir ein eine Einfahrt bogen.

"Bei Noriyuki und seiner Familie. Ich lebte hier die letzten Wochen in meiner wenigen Freizeit. Mit ihm ging ich damals schon zur Schule. Er ist echt ein ganz ein Lieber, seine Frau auch. Du wirst schon sehen.

Im Haus wurden wir von vier Kindern bestürmt, wie die Orgelpfeifen. Sie wurden nur für den Moment etwas schüchtern wie sie mich sahen. Seine Frau war auch supernett. Klein, zierlich. Total förmlich mit dem traditionellen Auftreten gegenüber einem Gast. Sie hatten mit dem Essen auf uns gewartet.

Wir saßen am Boden um einen niedrigen Tisch herum, ungewohnt für uns Europäer. Die Dame des Hauses war sehr aufmerksam, sie reichte mir ein dickes Kissen als ich mich unbequem wand und eine Position für meine Füße suchte. Sie unterhielten sich in Japanisch, Misaki übersetzte das wichtigste oder wenn Fragen an mich gerichtet wurden. Es war nett, trotzdem anstrengend.

Deshalb war ich froh als wir uns zurückziehen durften. Es war ein kleiner Pavillon im Garten, wieder im typisch japanischen Stil. Ursprünglich wohl mal ein Gartenhaus, innen nur ein Bett und ein Schreibtisch, davor ein Bürostuhl, darauf ein moderner Laptop, darunter ein kleiner elektrischer Heizlüfter. Misaki's wenige Sachen in einem großen Koffer am Boden. Die Dusche im Freien hinter der Hütte, das Klo daneben ein Plumpskloo hinter einem Vorhang, das ganze auf einem hölzernen Lattenrost. So lebt also ein Star.

Eine Herausforderung für den Winter, denn es gibt in Japan Schnee wie bei uns auch. Offensichtlich nutzte sie die Zeit hier zum Nachdenken, zur Selbstfindung und zur Orientierung. Ich legte den Umschlag meines Dad's auf den Tisch, holte frische Unterwäsche und Waschzeug aus dem Rucksack, stopfte den dann unter das Bett.

Griff mir das Handtuch, welches über der Lehne des Bürostuhles hing, entkleidete mich. Wahrscheinlich hatte ich noch nie so schnell in meinem Leben geduscht, sogar zum Pissen ließ ich einfach laufen. Hauptsache schnell bevor sich mein Pimmelchen nach innen umstülpte. Eilig in die frische Unterhose gesprungen, mit klappernden Zähnen eilte ich in die Hütte, hechtete unter die Bettdecke.

Misaki saß auf dem Tisch, war gerade dabei den Umschlag zu durchforsten. Darin: Ihr Familienbuch, eine notariell beglaubigte Scheidungseinwilligung auf der Rückseite einer Kopie von Dad's Ausweis, noch zwei andere gesiegelte Urkunden. Ein handschriftlicher Brief.

"Miky, hör mal zu was dein Dad schreibt: Liebe Misaki, jetzt da du nicht mehr da bist bin ich sehr Erleichtert. Du hast dein Leben wieder in deine eigenen Hände genommen, das ist gut so. Ich war dieser Verantwortung nicht gewachsen. Es war ein Fehler dich zu Heiraten. Nicht in deiner Person, du bist echt schwer in Ordnung. Und unglaublich schön. Das war es was mich den Fehler begehen liess. Du hättest damals Unterstützung gebraucht die ich dir nicht geben konnte."

Kurz sah sie mich an, ob ich auch zuhörte. "Jetzt kommt es!"

"Im Grunde bin ich Asozial. Also nicht im wirtschaftlichen Sinne, sondern in meiner sozialen Kompetenz. Kontakte mit Menschen sind für mich schwierig, jedes Jahr ziehe ich mich mehr zurück. Darunter musste auch schon Michael und seine Mutter leiden. Ein Wunder dass der Junge so normal wurde. Ich werde Konsequenzen daraus ziehen und künftig alleine Bleiben. Dir wünsche ich dass du einen Menschen findest der zu Dir passt, wenn du den nicht schon gefunden hast. Anbei alles schriftliche was du zu einer Scheidung brauchen könntest. Die Adresse meines Anwalts, falls Notwendig: Blablabla. Er wird dich bei allem Notwendigen unterstützen, ich möchte dass es mit Würde und Anstand endet wo es so schön begann. Du hast dir nichts Vorzuwerfen. Von Herzen und Aufrichtig alles Gute für deine Zukunft!"

"Wow!" Ich staunte.

"Ja Wow! Hättest du ihm so etwas zugetraut? Im Grunde war das auch eine Entschuldigung an Dich?"

"Niemals dachte ich sei er zu so etwas fähig." Ich drehte mich auf den Rücken, starrte an die Decke.

Misaki zog sich aus, warf die Klamotten achtlos in eine Ecke. Der weiße verschwitzte seidene Underall hatte deutlich sichtbare Schweißränder. Misaki löschte das Licht bevor sie ganz ablegte. Als sie die Türe öffnete beleuchtete kurz der Mondschein von draußen ihre Silhouette, betonte besonders einen rundlichen Bauch. Ich dachte nach. Über meinen Dad. Misaki duschte draussen hörbar. Für vielleicht 15 Minuten, Eiskalt. Diese Frau ist echt eine Kampfsau.

Mit leise patschenden Füßen und kichernd kam sie in das Gartenhaus zurück, schloß die Türe. Verriegeln ging wohl nicht, aber vor wem sollten wir Angst haben? Ich hatte ja meinen Bodyguard. Ob sie wohl auch Karate oder Kung Fu kann? Das lernen in Japan viele Schüler in der Schule. Ich kann nur Mikado und Sudoku.

Sie schlüpfte Nackt unter die Bettdecke. Eiskalt. Aber die Haut fühlte sich aufregend an. Im schmalen Bett wurde es ziemlich eng, die steinharten Brustwarzen ritzten fast meinen Oberkörper und der feste runde Bauch drückte an den meinen. So wirklich weiblich ist ihr Körper nicht. Zumindest im Moment. Wäre da nicht die göttliche Muschi und der schwangere Bauch, ich hätte Bedenken bekommen das Ufer gewechselt zu haben. Denn dieser wohlige Schauer der mir in dem Moment über den Rücken lief zeigte mir: Ich liebte sie immer noch! Vielleicht sogar mehr wie je zuvor, obwohl ihre früher so femininen Reize fehlten. Ich liebte also eindeutig den Menschen Misaki, ihren Intellekt, ihre Interessen.

Sofort griff sie mir wieder mit einer Hand an die Beule im Slip. Knetete etwas daran.

"Was denkst du, Schatz?"

"Über meinen Dad. Weil er so in sich gefangen ist und nie aus sich heraus kam."

"Zumindest sieht er es. Man weiß jetzt: Auch wenn es sein Umfeld schmerzt, er macht es nicht bösartig. Das lässt es verzeihlicher erscheinen."

"Genauso sehe ich das auch. Unsere Gedanken ähneln sich auffallend oft?"

"Ja, scheint so. Und was denkst du hierbei?" Sie knetete meine Beule heftiger.

"Hmmmmmmmm. Ich denke nicht, ich geniesse!"

"Zieh doch mal dieses Ding hier aus, das brauchst du doch jetzt nicht?" sie rüttelte ungeduldig an meiner Unterhose. Langsam wurden ihre Haut und ihre Füße auch wärmer.

Als Mein Pimmel befreit war reagierte er sogleich mit einer teilweisen Auferstehung, Misaki konnte ihn mit der ganzen Hand umgreifen und sanft daran drücken. Ich streichelte nur ihr Gesicht.

"Du bekommst wohl nie genug davon?"

Man merkte das Grinsen in ihrer Stimme: "Ich kann auch nichts dafür und du musst Verständnis für mich aufbringen. Das sind meine Hormone, die sind Schuld! Sonst wäre ich längst in ein Kloster gegangen, denn Sex ist ätzend! Versaut nur die Figur und macht dicke Bäuche."

Ihren Humor! Ich vergaß in der Aufzählung ihren liebenswerten Humor zu Erwähnen. Schmiegte meinen Schwanz in ihre Hand hinein. Misaki verkantete etwas, bog am Schaft. Vielleicht um die Härte zu prüfen?

"Du Miky, ich glaub ich könnte schon wieder!"

"Ich weiß schon, nur wegen den Hormonen! Armes gequältes Mädchen."

Misaki drehte mich ganz auf den Rücken, kniete sich über mich. Ohne jedes Vorspiel zog sie sich die Eichel durch die Pflaume. Sie kann wirklich schon wieder! Nach dem reichlich Schleim zu Urteilen der meine Eichel und Vorhaut benetzte. Hielt die Spitze in passende Position, dann senkte sie das Becken. Das erste Eindringen war etwas schmerzhaft für mich, bei ihrer Anatomie müssten wir uns künftig vielleicht noch eine Regelung einfallen lassen? Dann begann sie ihr Becken zu heben und zu senken. Ganz langsam. Der Schleim verzog sich am Schaft, die Gruft umschloß mich fest.

Diesmal ritt sie ganz Leise und Vorsichtig auf mir. Mit einer Hand auf meinem Bauch, die kalten kleinen Füßchen neben meinen Knien. Sie kontrollierte aufmerksam die Tiefe. Mit der anderen Hand und flachen Fingern kreiste sie mit hohem Druck auf ihrer Clit, ich spürte das Rütteln bis an meinen Schwanz. Spielte mit ausgestreckten Armen an ihren harten Brüsten, mit Daumen und Zeigefinger an den winzigen Brustwarzen. Sie weiß dass ich es nicht lange in ihr aushalten könnte. Wenn das für den Moment ein kleiner Kompromiss ist dass sie sich selber dabei behilft.

Ich begann mich in Gedanken fallen zu lassen, den Ritt zu Geniessen. Stellte mir in Gedanken ihre Brüste vor wie sie noch Zuhause waren. Handschmeichler, knackig und Fest. Busen eben die diese Bezeichnung verdienten. Die kalten Füßchen rieben an meinem Oberschenkel, irgendwann stöhnte sie für ihre Verhältnisse ungewöhnlich leise, wollte wohl Noriyuki nicht verärgern.

Das Rütteln der Finger an der Fut ergab ein leises schmatzendes Geräusch, die andere Hand krallte sich nun fest in meine Brust. Wieder gut dass die Nägel jetzt kurz waren. Misaki kam erstaunlich früh. Ganz Sanft und Weich. Leise vor allem. Man hörte nur ein schnelles tiefes Einatmen und ein langsames lautes Ausatmen. Der Unterleib zuckte innerlich leicht und die Muskeln kneteten etwas pochend am Schaft, das ließ mich erst den Höhepunkt vermuten.

"Erster!" kicherte sie in die Dunkelheit.

Ich musste brüllend loslachen. Das Ficken vergaß ich. Misaki legte ihren Oberkörper auf meine Brust, wurde vom Lachen noch etwas geschaukelt. Ich nahm sie einfach in den Arm und drückte sie ganz feste. Ließ den Pimmel stecken, der schrumpfte ganz langsam ein. Trotz des immensen umfassenden Drucks um ihn herum. Trotzdem war ich einfach nur Glücklich.

"Miky, ich liebe dich so sehr!"

"Ich dich auch, Misaki. Ich dich auch!"

Ich zog nur die Bettdecke an den Seiten Dicht und so schliefen wir dann ein, sie liegend auf mir, ich kraulte sanft ihren Nacken, der weiche Schwanz noch eine ganze Zeit in die feste Muschi gekeilt. Wie lange noch? Keine Ahnung.

Misaki übergab den Papierkram paar Tage später irgendeinem Anwalt, keine Ahnung was genau daraus wurde. War mich auch egal. Dass wir beide, also Misaki und Ich heiraten wollten schien irgendwie beschlossene Sache zu Sein. Ohne eine echte Diskussion oder einen förmlichen Antrag. Es ging nie um ob oder ob nicht. Es ging seit unserem Wiedersehen nur noch um wie und wann. Sie redete oft davon, über das wie.

Und sie begann mit Vorbereitungen. Erst subtil, begann dann immer offener mich in die Planungen mit einzubeziehen. Sie verknüpfte das mit Plänen wie das mit der Geburt ablaufen könnte. Die Ehe mit meinem Dad war nur auf dem Papier, sowas ist halt in Europa wichtig. Misaki aber wollte ausdrücklich meinen Eid im Tempel. Vor Buddha. Das ist etwas ganz anderes, unabhängig vom Papier.

Die Geburt war absehbar, ein Termin abgeschätzt. Im Grunde hatten wir nichts zu Tun, dennoch waren unsere Tage voll mit Besorgungen und Organisieren. Ein historisches traditionelles Brautkleid für sie, ein Anzug für mich. Einladungen schreiben, mit den Mönchen im Tempel reden. Für mich war alles nur WOW! Die Kultur und der Alltag sowas von anders wie alles was ich bisher sah, die einzige Konstante blieb Misaki, die sich Menschlich langsam wieder dahin zurück verwandelte wie ich sie aus Deutschland kannte. Vor allem im Bett. Sie ist ja immer noch Schwanger und ihre Hormone.

Viermal musste Misaki noch als Haruto offiziell auftreten für Autogrammstunden. Saß nur dicht hinter einer hohen Theke und unterschrieb Basecaps, Fotos, Poster und Programmhefte. Verbarg damit ihren beträchtlichen Babybauch. Redet möglichst wenig, denn ihre Stimme könnte sie verraten. Dann verebbte auch dieser Rummel. Ich denke sie war Froh darum. Endlich so etwas wie Freiheit und Normalität. Wenn auch nur bedingt. Zumindest ab diesem Zeitpunkt ließ sie ihre Haare und die kräftigen Fingernägel wieder wachsen. Eine Rückreise nach Deutschland wurde kein einziges Mal Diskutiert.

Es wurde langsam Winter. Wenigstens das kannte ich aus Europa. Ich bekam eine wattierte Jacke über Noriyuki, mit dem Logo von Sonda. Kostenlos.

Das war gut, denn ich war Pleite und lebte nur noch von Misaki. Meine Reisekasse war längst aufgebraucht, an eine "Anschlussfinanzierung" hatte ich nicht gedacht. Mein Arbeitgeber wird längst die Lohnzahlungen eingestellt haben, das müsste ich auch noch dringend regeln. Sie waren immer fair zu mir. Also Chef, solltest du das lesen, das ist eine aufrichtige Entschuldigung!

Ich drängte mehrfach dass sie mir helfen sollte wegen einem eigenen Job, sie wiegelte ab und verschob es hinter die Geburt. "Du darfst noch nicht Arbeiten, du bist als Tourist hier. Japan hat genug eigene Arbeitslose, die Arbeitgeber sind auch nicht unbedingt scharf auf Ausländer."

Im Gartenhäuschen kämpfte der kleine Heizlüfter tapfer aber fast vergebens gegen die Temperaturen. Duschen gingen wir nur noch in einem Hallenbad in der Nähe wo Misaki auch ihren obligatorischen Sport erledigte. Aus Solidarität schwamm ich mit. Ich 20 Bahnen, sie 100. Oder mehr. Trotz ihrer beträchtlichen Wasserverdrängung. Wie Moby Dick: Wal, da bläst er!

So heiraten Misaki und Ich nur Buddhistisch in einem alten Tempel. Misaki wenige Tage vor der Niederkunft mit einem spektakulär prallen Bauch. Bei dieser Frau ist wohl alles im Leben spektakulär? Auf dem Papier und im Pass trugen wir eh schon die selben Nachnamen. Wen interessierte schon der Rest?

Es kamen nur 3 Kumpels aus dem Morgenland: Konrad und Eddy, völlig überraschend auch Franz. Ich war gerührt, mein Dad schickte tatsächlich Franz und seine Glückwünsche zur Hochzeit. Keine Ahnung wie er das erfuhr, wahrscheinlich hatte er noch Kontakte ins alte Team und die steckten ihm das. Irgendwer muß doch auf seinen Jungen aufpassen. Für die Verhältnisse meines Dad's waren das ungeahnte Gefühlsausbrüche. So saß also unser gemeinsamer Kumpel an seiner Stelle mit vor den Mönchen am Boden.

Eine buddhistische Hochzeit ist ein recht bewegendes Ritual. Die anwesenden werden viel mit einbezogen. Die Mönche singen ihren monotonen brummenden Gesang und es wird bei einem Gebet langsam Wasser aus einem Krug in eine kleine Schale gegossen. Das muss jeder Anwesende machen. Mir taten Arsch und Beine höllisch weh weil man viel Sitzen und Knien muss. So gesehen habe ich meine Ehe hart erarbeitet. Daran würde ich noch lange denken.

Hinter dem Tempel ist das Feuerhaus, wo die Toten verbrannt werden. Neben dem Tempel ist eine Halle mit einer großzügigen Kochmöglichkeit im Freien. Diese Halle wird für alles mögliche genutzt. Wandernde Mönche wohnen manchmal darin oder Obdachlose bekommen eine warme Mahlzeit. Trauerfeiern oder Geburten, Gemeindeversammlungen, was auch immer. Oder eben unsere Hochzeitsfeier.

Die Mönche hatten alles sehr schön organisieren lassen, offene flackernde Ölfeuer heizten und beleuchteten die mystische und kunstvolle Einrichtung. Gekocht wurde von allen anwesenden Frauen gemeinsam auf 4 riesigen Wok, das war echt Toll. Und alle aßen gemeinsam im Kreis am Boden. Nur die vier Europäer mit einem Kissen unter dem Po.

Franz sagte mir später auch dass mein Dad das mit Misaki lange ahnte, meine höchst aggressive Reaktion auf die Nachfrage nach seiner Frau hätte ihm das bestätigt. "Er versteht das, trägt dir nichts nach. Er ist inzwischen Umgezogen in eine kleine Wohnung, bleibt wohl alleine. Alles wichtige aus deinem Zimmer und alles aus deiner Garage hat er in einen Container packen lassen, dieser lagert gegen eine monatliche Gebühr bei deinem Arbeitgeber auf dem Gelände. Jetzt kannst du in Ruhe überlegen was du machen willst."

Gänzlich unerwartet erschien später dann der alte Horitake auf der Feier, die Zeremonie hatte er wohl absichtlich geschwänzt. Mit einem Transporter, rückwärts direkt an die historische Halle neben dem Tempel. Er öffnete die Ladebordwand, zog eine große Holzkiste mit dem Hubwagen aus dem Aufbau über den kunstvollen Fliesenbelag. Alle wunderten sich. Misaki wirkte genervt, ich war eher Neugierig.

"Dad, was soll das?"

"Ich habe dein letztes Motorrad neuwertig herrichten lassen. Ich wollte es Euch schenken als Andenken an das spannenste Rennen in der Stallgeschichte."

"Dad, ich will das nicht!"

"Misaki, lass ihn, ich denke er meint es gut. Das ist eben seine Art etwas zu Zeigen."

Der Alte fuhr an Mich gerichtet fort: "Mit Lichtanlage und einem neuen Motor, den ursprünglichen hatte meine wilde Tochter beim abschließenden Donut auf der Strecke verheizt. Nur die Zündung etwas zurück genommen für Tankstellen-Sprit und eine leisere Auspuffanlage, damit dich Nachts nicht die Nachbarn vom Bike schießen. Hat aber immer noch mehr Dampf als alles was du im Laden kaufen kannst."

"Nein Miky. Das ist nichts für junge Männer, solche Motorräder machen Witwen." Misaki redete Deutsch mit mir. "Mich würde nichtmal wundern wenn uns mein Vater sogar genau deswegen das Bike schenkt. Ich will auch nicht mehr an diese Zeit erinnert werden. Mir wäre es am liebsten wenn wir es in der Kiste lassen wie es ist und als Notgroschen für schlechte Zeiten aufheben. Ich habe überhaupt nichts gegen deine 750-er, aber das hier ist eindeutig zu krass."

Weiter konnten wir nicht mehr entgegnen, der Alte hatte sich am nächsten Tisch eine Flasche Reiswein gegriffen, sah sich in der Menge um. Erkannte in dem ahnungslosen Franz einen der wenigen Gleichaltrigen und "beglückte" diesen erstmal mit seiner Gesellschaft. Legte Kumpelhaft seinen Arm um dessen Schulter und führte ihn etwas Abseits: "Hallo, ich bin Hori. Wie gefallen ihnen denn die japanischen Frauen? Ich wüsste vielleicht für später noch ein interessantes Etablissement."

Wie immer auf solchen Feiern hatte das Brautpaar wenig Zeit zusammen. Die Gäste forderten Aufmerksamkeit. Ich weiß nicht wie Misaki in einer der wenigen Pausen für uns ausgerechnet auf dieses Thema zu sprechen kam:

"Miky, unser gemeinsames Haus bringe ich mit in unsere Ehe. Egal wo es stehen wird. Ich erwarte von dir nur das Essen für unsere Familie. Ein Auto bekommen wir von meinem ehemaligen Arbeitgeber, dem Sonda-Werk gestellt. Sie werden sich nicht lumpen lassen.

"Wo hast du das Geld für ein Haus her?"

"Stell dir vor, ich habe mit meinem Job mal richtig Kohle verdient? Miky, mir ist gleichgültig was du machst. Ob du in deinem erlernten Beruf arbeitest, als Müllmann oder wir kaufen eine Farm die du bewirtschaftest. Ich will nur dass mein Mann arbeiten geht wenn das Kind da ist. Von 8 bis 17 Uhr."

"Darf ich auch Überstunden machen?" flachste ich.

Misaki lächelte obszön. "Nur wenn du dabei deine häuslichen Pflichten nicht vergisst. Wir wollen für unsere Tochter noch ein Geschwisterchen?"

"Echt, du weisst schon was es wird? Ah, ich vergass du stehst auf Schmerzen. Und nirgends geht es so strong zu wie bei einer Geburt?"

Sie klapste mir auf den Hintern. "Komm zu den Gästen!"

"Moment noch, Misaki!" Sie zögerte kurz. "Ich darf wirklich machen was ich will?"

"Solange du keine Hanfplantage machst oder Moonshine brennst."

Ich musste Lachen. Langsam festigte sie auch ihren Humor wieder.

"Was ist mit einem Motorradgeschäft?" fragte ich?

Misaki sah mich überrascht an, dachte den einen kurzen Moment zu lange nach. "Darüber werden wir noch ausführlicher sprechen, aber nicht jetzt!"

Wir gingen also zurück zu den Gästen, mir fiel nicht auf dass sich Misaki gezielt zu ein paar Leuten vom Sonda-Werk trollte, welche in einer Clique um einen Häppchen-Tisch lungerten. Sie fing ein Gespräch an, separierte dann unauffällig einen ganz bestimmten Mann. Redete wohl eine halbe Stunde ziemlich Intensiv mit diesem, bis ihre Mutter sie loseiste: "Kindchen, so lass doch mal die Arbeit Ruhen, heute ist ein Freudentag!" Der Mann kritzelte sehr Eilig noch etwas auf eine Visitenkarte die Misaki annahm und geschwind in ihrem winzigen Handtäschchen verstaute.

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