Will kommen im Fenster zum Hof(fen)
*** Diese Geschichte ist an sexuellen Höhepunkten realiv arm, dafür aber wahr und eher ein Versuch, potentielle Gesprächspartner zum Thema "Meine Sexualität und wie es dazu kam" zu mobilisieren. Trotzdem viel Spaß beim Lesen.***
Ich war 14 und noch dermaßen unvorbelastet, dass nur sehr vage und nebulöse Ideen von "Sex" oder "Orgasmus" meine trotzdessen nicht zu zügelnde Phantasie bevölkerten. Von meinem Körper hatte ich keine hohe Meinung, war überzeugt davon, dass ich mit allerlei Makeln behaftet sei und dass all die wundervollen Dinge, die liebende Menschen gerüchteweise miteinander taten, mich niemals ereilen würden. Schließlich hatte Bianca mir vor drei Monaten eine klare Abfuhr erteilt und so war ich der unumstößlichen Meinung, dass ich mein Leben in sexueller Enthaltsamkeit würde fristen müssen. Außerdem hatte mein Körper bislang kein selbstproduziertes Sperma abgegeben (auch kein anderes, übrigens) - bei den gelegentlichen Flecken, die ich morgens in meiner Unterhose vorfand, musste es sich um hinterhältige Zeichen trügerischer Hoffnung handeln, die ich keinesfalls ernst nehmen durfte.
Zu jener Zeit begab es sich also, dass im Nachbareinfamilienhause wieder einmal die Mieter wechselten. Diesmal war es eine Familie mit sechs Kindern, das älteste ein Mädchen, ein Jahr älter als ich - und ihr Zimmer mit einer großen Balkontür lag genau gegenüber meinem, vielleicht 10 Meter entfernt. Dabei habe ich mir nicht viel gedacht und die beständigen Warnungen meiner Eltern brav befolgt, mich von diesen Menschen fernzuhalten, die offensichtlich den konservativen, gesetzten Lebenswandel nicht einzuhalten bereit waren, auf den in dieser kleinstädtischen Wohngegend so viel Wert gelegt wurde. Sie hieß Tanja und ist mir dann zunächst auch nicht weiter aufgefallen, als durch einen relativ ordinären Umgangston und den Eindruck, dass sie für ihr Alter schon mehr erlebt haben müsse, als ich mir selbst je zutrauen würde. Trotzdem konnte ich mich eines Nachmittags, als sie auf ihrem kleinen Balkon saß, nicht des unerbittlichen Zwang erwehren, mich vollständig auszuziehen und mich so auf mein Bett zu stellen, dass sie mich in voller Pracht sehen könnte, wenn sie denn nur herschauen würde. Sie tat es während der Viertelstunde, die ich rasenden Herzens so ausharrte nicht und so zog ich mich ein wenig enttäuscht wieder an und wusste schon fünf Minuten später überhaupt nicht mehr, warum ich das denn nun getan habe. Wenn wir uns auf der Straße getroffen haben, habe ich auch vorher schon kaum einen Gruß zum Besten gegeben, jetzt aber war in solchen Situationen mein schlechtes Gewissen fast übermächtig und ich habe versucht, ihr so gut es ging aus dem Wege zu gehen.
Einige Wochen später aber - es muss ungefähr Mai gewesen sein - wiederholte sich die Situation: Ich stand nackt auf meinem Bett, von Erektion übrigens kaum eine Spur, und sie döste auf ihrem Balkon vor sich hin. Ich war wie berauscht und spürte nichts als mein Herz schlagen. Das wiederholte sich noch drei, vier Mal, bis ich von der inzwischen entstandenen Sucht nach dem Herzklopfen und der Gefahr, gesehen zu werden, ganz nah an mein Fenster getreten bin und laut und fest dagegen geklopft habe. Das hat sie natürlich gehört und zu mir rüber geblickt. Ein, zwei ewige Sekunden hat sie mich angeschaut, mein Herz stand still, ich konnte nicht mehr denken und sobald ich mir bewusst wurde, was ich getan habe, ließ ich mich zurückfallen, damit sie mich nicht mehr sehen kann. [Alle, die ungeduldig denken: Wann kommt er denn endlich zur Sache, werden sich wohl noch gedulden müssen.]
Eine Zeit lang war ich geheilt: Ich bin geradezu fluchtartig umgedreht, wenn ich sie nur von weitem gesehen habe. Wenn ich abends in mein Zimmer ging, habe ich die Jalousien heruntergelassen, bevor ich das Licht angemacht habe. Ich kam mir sehr sehr unanständig vor und habe mir schlimmste Vorwürfe gemacht. Dennoch - oder gerade deshalb - spielte Tanja in meinem ungewollten Phantasien die Hauptrolle, die immer noch sehr unschuldig waren und sich hauptsächlich auf das Ausmalen von Situationen beschränkten, in denen wir uns berührten, gegenseitige Zuneigung versicherten und vielleicht einmal einen Kuss austauschten. Mit der Zeit - inwischen war vielleicht ein Monat vergangen - "vergaß" ich die Jalousien immer häufiger und schlief, ohne mir dessen bewusst gewesen zu sein, immer häufiger ohne Schlafanzug. In der Zeit bemerkte ich auch, dass das gelegentliche Steifwerden meines Schwanzes nicht nur zufällig war, sondern durch die Gedanken an Tanja ganz bewusst hervorgerufen werden konnte. Noch mehr erregte mich allerdings immer wieder die Vorstellung, meine unerhörte Tat zu wiederholen; dann schlug nicht nur mein Herz bis zum Hals, sondern sämtliches Blut schien sich in rasendem Tempo zwischen Kopf und Unterhose hin und her zu bewegen.
Und so dauerte es nicht lange, bis ich eines Nachmittags wieder nackt auf meinem Bett stand, mein Schwanz diesmal halbsteif zwischen meinen spärlichen Schamhaaren herausstechend: Aber sie war nicht da. Ich wartete und sie kam nicht. Das wiederholte sich immer häufiger, bis ich schließlich nach zwei Wochen jeden Tag eine halbe Stunde am Fenster verbrachte und in höchster Erregung, zu der ich damals fähig war, auf Tanja wartete. Völlig plötzlich öffnete sich ihre Balkontür, ich sehe noch genau die Sekunde vor mir, die ich brauchte, um zu bemerken, dass der ersehnte und gefürchtete Moment jetzt gekommen ist. Sie hatte diesmal, weil es inzwischen richtig warm geworden war, einen Badeanzug an und wollte sich mit einem Handtuch auf ihrem Balkon sonnen, der übrigens von der Straße nicht direkt einsehbar war und nur von unserer Hausseite aus beobachtet werden konnte, das einzige andere Fenster hier gehörte zum Schlafzimmer meiner Oma. Ich war wie erstarrt und wollte schon verschwinden, aber sie hat sich einfach hingelegt, den Kopf in Richtung meines Fensters gewendet und schien zu schlafen. Eine halbe Stunde stand ich so da und war wie von Sinnen. Mein winziger Penis rückte in die Mitte meines Denkens und ich fing unbewusst an, ihn zu streicheln. Wie wundervoll war das! Ich stand 10 Meter von der "Frau meiner Träume" entfernt, war bis zum Umfallen euphorisiert und genoss das erste Mal meinen eigenen Körper. Tatsächlich regte sich mein bisher so unterschätztes Anhängsel zu nie gekannter Größe und als ich die Augen endlich wieder öffnete sah ich, das sie mich ganz genau beobachtete. Der Schreck war noch viel größer als beim ersten Mal und ich versank sowohl in meinen Kissen als auch in meiner Scham.
Aber schon am übernächsten Tag war das Verlangen, mich Tanja so zu zeigen, wie ich es mir selbst kaum eingestand so groß, dass ich wieder vor dem Fenster stand, diesmal nach vollständig angezogen. Es war schon Abend, die Zeit, zu der ich normalerweise in mein Zimmer gegangen bin, um noch zu lesen. Glücklicherweise konnte auch mein Fenster nur von ihrer Hausseite eingesehen werden und das Schlafzimmer der Eltern war immer von dicken Gardinen verhangen. Ich wartete, bis auch bei ihr das Licht anging. Inzwischen wusste ich, dass sie abends vor dem Schlafen immer noch eine Zigarette rauchte - den Stummel versteckte sie unter einer losen Fliese des Balkons. Fünf Minuten später öffnete sich ihr Vorhang und Tanja stand auf dem Balkon. In dem Moment machte ich mein Schreibtischlicht an und fing an, mich auszuziehen - ganz langsam und immer wieder herüberblickend, od sie denn noch da ist. Als ich fertig war, stand ich noch eine Weile da und genoss das schon bekannte Gefühl, von dem ich nie genug bekommen konnte. Langsam ließ ich die Jalousien runter und legte mich hin.
Ich konnte nicht einschlafen und fing an, meinen Schwanz zu streicheln und schließlich mit geschlossener Faust zu liebkosen. Er wurde tatsächlich größer und größer, mir wurde wärmer und wärnmer. Dabei dachte ich ununterbrochen an Tanja. Unglaublicherweise wurde mir immer heißer und nach 20 Minuten begann mein Penis alles Denken in Anspruch zu nehmen und brach kurz später aus. Ich vergesse nie den Augenblick, in dem diese weiße, dicke Masse aus mir herausbrach und alles Glück der Erde zu mir kam. Ich war also doch ein Mann und musste mich nicht schamvoll verstecken. Es kam mir vor, wie neu - oder jetzt erst - geboren zu werden.
In der Folge entwickelte sich für mich ein fast minutiös eingehaltenes Ritual: Nachmittags um 4 stand ich nackt an Fenster und streichelte mich ein wenig - nie bis zum Höhepunkt. Abends zog ich mich bei spärlicher Beleuchtung aus, sobald sie ihre Zigarette rauchte und brachte mich anschließend zum Höhepunkt. Ich war unendlich glücklich, schämte mich aber ebenso unendlich gegenüber mir selbst, meinen Eltern und Tanja im Besonderen. Nie habe ich damals mit ihr gesprochen oder ohne das schützende Fenster ihre Nähe gesucht. Sie hat sich während meiner "Show" niemals abgewendet, hat aber auch nie im geringsten erkennen lassen, dass es ihr gefällt oder auch nicht. Sie hat zu mir rüer geschaut, aber nicht offensichtlich gegafft, sie schien völlig unbeteiligt, als sei es das normalste von der Welt. Tanja war nachmittags sowieso auf ihrem Balkon und abends zur Zigarette pünktlich anwesend. Und den ganzen Sommer über war ich in ständiger Erregung.
So habe ich die "öffentliche" Befriedigung meiner Lust als etwas kennegelernt, das schließlich für mich den Touch des Unmoralischen verloren hat und trotzdem den Reiz des Verbotenen nie verloren hat. Irgendwann war ich ich dann soweit, ihr zeigen zu wollen, dass ich ein "ganzer Kerl" bin und habe abends nicht mit dem Ausziehen begonnen, sondern meine Erregung schon vorher auf volle Größe gebracht. Als sie dann den Vorhang zur Seite gezogen hat, habe ich ganz deutlich ihren Blick gesucht und mich befriedigt. Da war wieder das volle Gefühl des schlagenden Herzens, das langsam abgeflaut war. Die weiße Flut, die kurz darauf gegen mein Fenster spritzte, war allein für sie bestimmt und ich war glücklich wie nie zuvor.
Danach wurde das Wetter langsam schlechter, mein Verlangen hatte auch etwas abgenommen und so schliefen meine exhibitionistischen Offenbarungen ebenso langsam ein. Einen langen Winter passierte gar nichts.
**** Diese Geschichte ist, soweit es meine Erinnerung zulässt, vollständig so passiert. Ich würde mich gerne mit anderen Menschen, seien sie männlichen, weiblichen oder fakeischen Geschlechtes, darüber austauschen. Gerne bin ich bereit zu schildern, was im darauffolgen Frühling passierte (da war nämlich alles anders), wie ich meine erst Freundin kennelernte, was dann geschah und weshalb ich das alles aufschreibe, wenn sich denn genügend Interesse regt.
Und wenn ihr das nächste Mal ein Einfamilienhausfenster im ersten Stock seht, von dem ihr euch vorstellen könnt, dass ein Teenager auf der Suche nach der eigenen Sexualität dahinter wohnt, denkt an mich und denkt euch euren Teil.
Tschuess,
Thomas