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Anonymous am 13.7.2004, 08:53:42 in
Sie+Er
Hau den Lukas
Ich bin die Lilli und arbeite in einer Baumschule. Mein Freund hat auch immer was zu tun und wir lieben es, am Wochenende außer Rand und Band zu sein. Wir wohnen nicht zusammen, und das ist auch besser so. Der Alte ginge mir wahrscheinlich nur auf den Keks und seine Unterhosen mit Good-Year Bremsspuren, die könnte er sich ruhig selbst verkehrt rum auf die Birne setzten. Ich hasse Hausarbeit!
Folgende Geschichte enthält viel Drumherum, Unsinn und die Bumspassage erst zum Schluß, kurzum: wer gleich abspritzen will, dem empfehle ich, auf eine andere Story zu klicken. Denen, die bleiben: viel Spaß!
Letztes Wochenende hatten wir‘s total schön.
Als ich unter der Woche gerade einen Strohballen auf der Heugabel vor mir herbalancierte und dabei war, die in Pferdemist gebetteten Baumstämme vor dem ersten Frost abzudecken, hörte ich plötzlich ein Pfeifen und hielt freudig inne.
Am Wegrand sah ich eine hopsende Gestalt hinter dem Rhododendron auftauchen. Dann war sie wieder weg. Das wiederholte sich zwei- dreimal und ich rieb mir die Augen. Eine Fatamorgana in unseren Breitengraden und noch dazu im Herbst? Ich stellte die Heugabel ab und schlich vorsichtig in Richtung Busch.
- „Was machen Sie denn hier, der Herr?!“ rief ich neugierig und aufgekrazzt ins Leere hinein.
Theo kam flugs hinter dem Strauch hervor und meinte plötzlich sehr nonchalant, die rechte Hand in der Hosentasche:
- „Sie besuchen kommen, Frau Pflanzerl, was sonst?“ Dabei betrachtete er interessiert die frisch abgekauten Fingernägel seiner Linken.
- „Ja aber warum denn?“ fragte ich mit leuchtenden Augen.
- „Was glauben Sie wohl?“
- „Ähm…Lotto?“
- „ Nein. Polente.“
Ich lachte erheitert und flog Theo um den Hals. Ich begrub ihn unter einem prasselnden Küsseregen, wobei ich auch seine Brillengläser nicht verschonte. Theo schob mich sanft nach hinten, räusperte sich mit sichtlicher Mühe und übernahm erneut das Wort.
- „ Ä-häm...gemach, gemach... Nun. Sie haben mich frühzeitig entlassen und jetzt wollte ich Sie, äh, dich zur Feier des Tages einladen.“
- „Wozu wollen Sie mich denn einladen?“
- „Also erst einmal...ich heiße Theo.“
- „Und ich bin die Lilli.“
- „Angenehm...“
- „Ganz meinerseits...“
- „ Ich dachte an die freie Wildbahn. Also, Spaß beiseite. Wie wäre es mit Pilzesuchen am Wochenende? Maroni und Steinpilze gibt es noch zur Genüge. Und Birkenschwammerl dürften auch noch zu finden sein.“
- „ Fein! Und wo?“
- „Der Wanderverein hat im Berndorfer Wald oben eine Forsthütte. Ich kenne den Förster und hab da mal angeläutet.“
In der rechten Hand ließ Theo lockend zwei Schlüssel klimpern. Da war ich hin und weg.
- „Von dort aus könnten wir am Samstag Vormittag losgehen und die Beute bei der Rückkehr zubereiten. Ein Bett gibt es dort auch. Und Schlafsäcke nehme ich mit.“
- „Das ist eine tolle Idee! Knödelbrot, Eier, Milch, frische Petersilie, Zwiebeln und Sahne könnte ich besorgen.“
- „Gut. Dann kümmere ich mich um den Wein.“
- „Asti...?“
- „Lidl grand cru!“
- „Lieblich?“
- „Was sonst!“
- „ Und was machen wir mit dem Geigerzähler?“
- „Den legen wir der Nachbarin unters Schlafzimmerfenster!“
Das Wochenende rückte näher und ich wurde immer hibbeliger vor lauter Vorfreude. Den Rucksack hatte ich schon am Vorabend gepackt. Die Spitzenunterwäsche drehte ich unschlüssig in den Händen, bis ich sie schließlich doch noch zwischen die ollen Schiesser stopfte. Mon woiß jo nie…Am nächsten Morgen stand ich dann zeitig auf und rüstete mich zur Schwammerljagd. Ich stürzte noch eine Tasse Kaffee runter und da hupte es auch schon. Pünktlich, pünktlich! Da war er ja endlich, der Theo. Ich trat vor die Tür und da lehnte er schon lässig hinterm Steuer.
„Du bist zu spät!“ rief ich freudig.
- „Hast du an eine Regenhaut gedacht?“ erwiderte Theo, sich aus dem heruntergekurbelten Fenster lehnend.
- „Nein…Sollte ich?“
- „ Nimm dir eine mit. Man weiß nie!“
Ich machte artig eine Kehrtwende und stolperte fluchend zurück ins Haus. Wo war bloß der ekelhafte, kaki Duschvorhang mit den zwei Armschlitzen und der Mönchskapuze, verflixt? Nach minutenlangem Gewühle fand ich die Kotze endlich am Grunde des Wäschekorbs – da gehört sie hin - und lief schnell zurück zu Theo. Der hatte mittlerweile eine groovy music eingeschaltet, schnippte und wippte und kam mir lachend, in knielastiger Johnny Wayne-Manier entgegengeswingt. Ach, Theo!
- „Mojn, mojn! Dürfte ich Ihnen das edle Gepäck und das Paket mit den erlesenen Fressalien abnehmen, Madame?“
- „Avec plaisir, garçon!“
Johnny griff sich die ausgeleierte Jutetüte (seitdem ich Theo kenne, verzichte ich freiwillig auf sein ewiges Gezeter und hysterisches Gekreische und lasse die Plastiktüten eben im Schrank…), wirbelte den Autoschlüssel coltgleich um den Finger, zog mich mackerhaft am Schal zu sich her, drückte mir einen saftigen Schmatz auf den Mund und los ging‘s! Theeeeoooooo wir fahrn nach Lodz (sprich: Lotsch)!
Es wurde eine lustige Fahrt, bei der es tatsächlich wie aus Eimern zu schütten begann. Mein Schatz war halt ein alter Augur. Ein prüfender Blick gen Himmel genügte ihm meist schon, um das Wetter für die nächsten zwei Stunden vorauszusagen. Wir sangen voll Inbrunst falsch zu alten Schlagern, wobei ich ihm immer wieder einen Kuß auf die Backe schnalzte und ihn stürmisch umarmte. Ich war so glücklich, mit Theo ins Wochenende zu fahren. Und wenn ich glücklich bin, kann ich es einfach nicht verstecken. Das Glück kitzelt mich, es muß raus! Es wollte umarmen und hüpfen vor Freude. Wie furchtbar, wenn Menschen einem das Glück durch Vernunft und Reserviertheit vergällen und nachhaltig vermiesen. Theo aber lächelte versonnen. Mich stach der Hafer und ich klammerte mich ängstlich an die Beifahrertür, die prompt aufging, um Fahrtwind hereinzulassen. „Bist du waaaaahnsinnig?!“ schrie Theo plötzlich. Unversehens kreischte ich: „Uh! Paß doch auf! Du bringst uns noch in den Graben!“ Da drehte Theo den Kopf schnell wieder geradeaus und konzentrierte sich vorschriftsmäßig auf die Straße.
Nach einstündiger Fahrt kamen wir wie durch ein Wunder unversehrt bei der Hütte an. Dort luden wir erst mal die Karre aus und rüsteten uns zur Jagd. Es hatte aufgehört zu regnen und der Schwammerl-Check konnte vorgenommen werden: Ich führte immer mein Schnappmesser mit, das ich auf der Dult mal beim „Hau den Lukas“ als Trostpreis gewonnen hatte. Theo brillierte mit seinem gediegenen Küchenmesser, Marke No-Name, dos schnäidet wie Deifel!
-„Die Körbe?“
„Jau Chef!“
- Die Plastiktüten vom Norma?
„Grrrrhmpf“
- „Also dann, bereitzumabmarsch!“
Nachdem wir ein bißchen in den Wald hineingetrabt waren, flehte ich Theo auf Knien an, doch bitte, bitte den Seitwärtsluftsprung des alten Trickfilmpinocchios zu vollbringen. Darin ist Theo nämlich Spezialist. Der Sprung geht so: Theo geht vor mir auf dem Waldweg, dann, plötzlich, genau dann, wenn ich es nicht vermute, obwohl ich schon darauf warte, springt Theo blitzschnell in die Schräglage und läßt die Füße in irrem Tempo mitten in der Luft zusammenklacken. Gleich darauf geht Theo einfach cool weiter, als hätte es diesen Sprung nie gegeben. Aber nur, um ein paar Sekunden später den selben Sprung auf der anderen Seite zu wiederholen. Klack. Da liege ich dann meist schon auf dem Boden vor Lachen und Theo tut so, als verstünde er nicht, weswegen. Aber lang hält er das nicht aus. So wie am Wochenende. Wir lachten wie die Blöden und jagten uns noch ein wenig durchs Dickicht, kugelten uns im Moos und dann verkrümelten wir uns erst mal jeder in entgegengesetzte Richtungen. Auf Messerstecherei im Feindesgebiet hatte ich heute wirklich keine Lust.
No-Name hätte wahrscheinlich eh den kürzeren gezogen...
Um uns nicht zu verlieren, hatten wir ein Pfeifzeichen ausgemacht, dreimal kurz, einmal lang, wie der Auftakt zu Beethovens Neunter. Wochenend-Ornithologen würden ihre wahre Freude an uns haben. Hähä!
(„Also Helga, glaube mir, heute im Wald blablabla…gaaanz rar! Helga?“)
Nun denn, die Beute war reich, das Entdecken der braunen Kappen ein stilles, einsames Vergnügen, das satte Abschneiden der dicken Pilzfüße eine geile Lust und mein Schatz und ich trafen uns nach drei Stunden am Ausgangspunkt, der Eiche, wieder. Prahlerisch hielt ich ihm meinen Korb unter den Rüssel worauf er, ohne mit der Wimper zu zucken, seinen Fund hinterm Rücken vorzog. Ahhhh! Ein Berg schönster, gesündester, kernigster Steinpilze erhob sich vor meinem Auge und ich nickte ihm anerkennend zu, dabei das obligatorische „Nicht schlecht Herr Specht!“ repetierend. Ihm schnell das Bein zu stellen, verkniff ich mir. Schließlich hatte ich eine krause Glucke erschnüffelt und erfolgreich „ausgegraben“; ein besonderer, und ebenfalls recht seltener Leckerbissen...gnagnagna.
So traten wir den Rückweg an. Meine Hände berührten die tropfenden Fichtenzweige, während Theo neben mir hertrabte. Ach mein Pony, mit dir möcht ich durch die Mongolei reiten! Urgha! Ich schnalzte ihm ein paar Wassertropfen in den Anorakkragen und er schlug mir dafür mit einem Stock auf den Arsch. Dann schwiegen wir und genossen einfach diese herrliche Stille und den Duft nach dampfender Erde, Wald und Natur. Die Stille war angenehm. Jeder konnte in Ruhe seinen Gedanken nachgehen, ohne sie zum Gemeingut machen zu müssen. Ich fühlte mich wohl in dieser gemeinsamen Stille und ein Blick auf Theos gerötetes, frisch durchblutetes Gesicht zeigte mir, daß es ihm da nicht anders erging. Herrlich, mit einem Menschen zusammen zu sein, mit dem man auch mal die Klappe halten kann und der nicht ständig, alle zwei Minuten zum pausenfüllenden Geschwafel ansetzen muß! Theo konnte gut schweigen und war trotzdem bei mir. Das wußte ich. Das spürte ich. Dieses Schweigen „sprach“ und wärmte. Theos Gedanken, die gehörten ihm, auch wenn ich sie liebend gerne immer wieder aufs neue mit ihm teilte und vor allem...las. Theo war nämlich Hobbyschriftsteller. Aber über eine Seite kam er leider nie hinaus. Und auch daran bastelte er oft verbissen tagelang, nächtelang, wobei man ihn bloß nicht stören durfte. Wie er sich quälte! Ach ja, aber irgendwann würde er es schon schaffen. Daran glaubte ich ganz fest. An ihn und an seine Fähigkeiten. Und das stimmt.
In der Hütte angekommen, warf er erst einmal den Kachelofen an. Holz war ausreichend vorhanden. Irgendeine gute Seele mußte hier wohl die Sommerferien beim Holzhacken, anstatt beim dolce fare niente verbracht haben. Theo und mir sollte es recht sein. Gemeinsam bemäkelten wir jedoch kopfschüttelnd die Asymmetrie der aufgerichteten Holzstücke und den Mangel an vorhandener Zündspänen. Dann schnappte ich mir die, schon vor der Jagd geöffnete Vino-Bottle. Sie hatte jetzt genug geatmet. Freudig ließ ich uns erst mal zwei Gläser ein…
- “Geht‘s noch voller?“
„Nein! Höchstpegel erreicht!
Nachdem wir miteinander aufeinander angestoßen hatten, ging jeder gemächlich seiner Aufgabe nach.
Ich setzte mich an den Stubentisch und breitete die fette Ernte auf der letzten Samstagsausgabe der Tageszeitung aus. Eine kleine, grüne Raupe robbte orientierungslos über den Artikel zu einem Rennfahrer und hielt erst auf einem Reisebericht in sonnigere Gefilde inne. Ich lachte und Theo fragte mürrisch, ob er vielleicht zur Abwechslung auch mal mitlachen dürfe. Ich erzählte ihm den Grund meiner Freude und er meinte trocken, daß Würmer von der Evolution mit einem untrüglichen Instinkt bedacht worden seien und sich nur dort aufhielten, wo es schön war. Ich grinste und beobachtete ihn. Da hockte er. Auf den Knien vor der gußeisernen Ofenklappe. Der entzückendste Pyromane, den ich mir nur vorstellen konnte. Ich hielt im Putzen inne und stützte meinen Kopf auf den Handrücken. Wie gern ich ihn hatte, diesen Mann. Und wie schön er war. So ganz eins mit sich und dem Entfachen des Feuers. Seine dunkelblonden Haare klebten feucht am Kopf und sein Gesichtsausdruck war der eines Profis bei der Arbeit. Aber auch der eines kleinen Jungen, der nach langem Spiel noch ganz erhitzt von draußen reinkommt und noch angefüllt ist von all den Abenteuern und imaginären Begegnungen, denen er sich heute mal wieder tapfer draußen, im Wald, auf der Wiese und vor allem auf dem offenen Feld gestellt hatte.
Ganz in dich versunken merktest du nicht, daß ich aufgestanden war und mich dir vorsichtig näherte. Langsam ließ ich mich hinter dir auf die Knie gleiten und lehnte behutsam meinen Kopf gegen deinen Rücken. Meine rechte Hand suchte dein feuchtes Haar und ich strich zärtlich darüber. Die dumpfe Resonanz deines genußvollen Aufstöhnens drang durch deinen Oberkörper an mein Ohr. Ich hörte dich so gerne durch den Rücken. Kinder, im Bauch ihrer Mutter, nehmen die Stimme und alle Worte immer als ein dumpfes, dunkles und dennoch so beruhigendes Gemurmel war. Ich hörte dich atmen, fast hörte ich dein Blut rauschen, das dich am Leben hält. Und da lief mein Herz über. Ich wünschte mir so sehr, daß du lebst und immer glücklich seist und da schlang ich meine Arme um deinen Bauch und drückte dich ganz fest an mich und mich an dich. Ich geb‘ dich nicht mehr her, du! Jedenfalls nicht heute. Ach, und morgen auch nicht. Du gabst ein langes, zufriedenes Seufzen von dir und ich fühlte deine warmen Hände, die du auf meine legtest und ganz fest umklammertest. Es tat so gut, dich zu spüren! Wer auf der Welt könnte uns so noch etwas anhaben, außer wir uns selbst? Vorsichtig drehtest du dich um zu mir und sahst mich glücklich lächelnd an. Ich erwiderte diesen Blick und fragte verschmitzt:
„Na, Häuptling Müder Knochen, brennt das Feuer?“
„Ja, Squaw. Wann geben Essen?“
„ Wann du wollen?“
„Vorher, oder nachher?!“
„HOW?!“
Dein Gesicht näherte sich meinem, bis unsere Nasenspitzen aneinanderstießen. Ich roch dich, deinen Atem, deine Haut und mir wurde schwindlig:
“ Avant...ou...après?“ wiederholtest du standhaft.
„Ich nix verstähen. Ich Sioux!“ versuchte ich mich behende herauszuwinden.
„Oj, sich gut treffen! Häuptling Müder Knochen sein Onkel von der Cousine von deim Vater Mahatotschi!“
„ Aber Mahatotschi...“
Mist! Mit der Verwandtschaft und ihren Verästelungen hatte ich es noch nie gehabt. Du nütztest deinen Vorteil meines Zögerns gnadenlos und drücktest mich einfach zu Boden. Tja, Schatz, aber leider hattest Du dabei meinen Auftrieb und meine Schubkraft als Stehauffrauchen unterschätzt. Ich federte dir kraftvoll entgegen wobei ich dich nach hinten umriß.
„Du dich nicht täuschen in Tochter von Cousin von …äh…
Einem zähen, kleinen Mustang gleich packtest du mich am Handgelenk und drehtest es mir um. Ich jaulte auf.
„Ey! Spinnst du?! Das ist unfair! Aua!“
Du kichertest hämisch.
„Sioux sprechen Sprache von Bleichgesicht? Mussich binden mit Skalp an Marterpfahl?“
„Na warte du!“ Ich riß den Arm nach oben und versuchte in deine Hand zu beißen, wobei meine Zähne dummerweise an meiner eigenen Haut entlangschrubbten, was dich zu einem noch gehässigeren Gekichere aufmunterte.
„Oha! Squaw sein nicht gut drauf heute! Tut sich selber beissen. Steht Mond schon im Braune Bär? Squaw bekommen Besuch von Tante Julia? Soll ich reinlassen? Hat geklopft!“
Da mußte ich trotz penibel werdenden Handgemenges schallend lachen.
„ Laß sie nur rein! Die wird dir was erzählen, die Tante, das schwöre ich dir so wahr mir Manitu helfe!“
- „Hihi. Ich lebensmüde? Ein Hyän genug!“
Wir rauften noch eine Weile - unartikulierte Laute von uns gebend - recht kindisch auf dem Holzboden herum, bis mein Hinterkopf munter immer wieder dumpf auf den harten Bohlen aufschlug und uns richtig warm geworden war. Schließlich gibt ja bekanntlich der Klügere nach und ich ließ dir einfach die Freude. Du durftest auf mir thronen. Meine Hände links und rechts auf den Boden gedrückt.
- „Wenn ich mir wegen dir einen Schiefer einziehe, dann gehörst du der Katz!“ fauchte ich dich aus verengten Augenschlitzen an.
„Ich würde ihn dir zärtlich mit den Zähnen herausziehen, Liebste!“ meintest du plötzlich in ehrlichem Tonfall.
- „ Das will ich aber gar nicht, Knalli!“
„ Den Schieferling, oder meine Zähne?“
- „Weder noch!“
„Und meinen Mund? Willst du den?“
- „Da läßt sich vielleicht drüber diskutieren...“
„Echt?“
- „Mann! Geh runter von mir, du Büffel! Außerdem muß ich jetzt die Pilze weiterputzen und jetzt laß mich gefälligst los.“
„ Weißt du, ich habe jetzt eigentlich eher Appetit auf...“
- „ Meine krause Glucke?!“
„Lilliiiiiiiiiii!“
- „Jaaa-haaaaaa...“
„Friede?“
- „ Das kommt auf den Tobak in deiner Pfeife an…soll ich sie dir holen?“
„ Die führe ich immer bei mir, Weib!“
- „ Hach. Welch Mann...er denkt an alles...!“
Da beugte Theo sich einfach zu mir, küßte mich wild und leidenschaftlich und verschloß mir mit seiner Zunge endlich den Mund. Sein Kuß schmeckte nach Wald und Regen und Moos. Nach feuchter Baumrinde und bunten Herbstblättern. Es war ein stürmischer, wilder Kuß, der die Erregung nach oben peitscht, bis man nicht anders kann, als sich auf dem Boden zu wälzen. Er ließ meine Hände los und gegenseitig rissen wir uns erregt die Kleider herunter bis wir nackt vor dem offenen Feuer des Kachelofens lagen. Theos steifer Schwanz schnalzte und wippte wie eine kleine Peitsche und ich juchzte vor Freude. Ich mußt ihn einfach schnell begrüßen, jetzt, da er dem dunklen Unterhosen-Gefängnis entkommen war und endlich wieder Freiheit schnupperte. Schnell nahm ich ihn in den Mund und leckte und schleckte, bis Theo sich lachend wand und mich zu sich nach oben zog. Er nahm mich in seine Arme und flüsterte mir winzige Zärtlichkeiten ins Ohr, bis es kitzelte und Gänsehaut meinen Rücken hinabrieselte. Er streichelte mich allüberall und ich stöhnte leise vor Glückseligkeit. Ich spürte auch Theos Lust und wußte, daß er sie gern vor dem ersten Durchgang verspritzte. Das war so. Er war ein Löwe, und Löwen kommen nach 10 Sekunden. Wir hatten es uns angewöhnt, den ersten Schuß von ihm gemeinsam abzuschöpfen, wie sämigen Rahm von einem Sahnebottich. Danach konnte es dann richtig losgehen mit dem Buttern, und ich kam dabei meist mehr als auf meine Kosten. Unsere „prä-koitalen“ Spielchen hatten natürlich viele Gesichter. An dem Abend jedenfalls hatte ich einfach Lust auf seine Zuckerstange und tat mich gütlich an seiner geschwollenen Eichel, seinem herrlichen Schaft und… Nachdem ich Theo mit meinem Mund den Überdruck abgelassen hatte, seine Geilheit auf mich übersprang wie Wechselstrom und ich mich vor lauter Erregung selbst wichste, blieben wir erst einmal erschöpft liegen. Das war die Ruhe vor dem Sturm. Wir streichelten uns und rochen aneinander, lagen einfach ein wenig da und verschnauften. Aber die Lust war noch lange nicht abgeklungen. Wir dösten ein wenig und genossen die Wärme des knisternden Feuers. Aber wir spürten, daß es nur ein Anlaufholen war. Und plötzlich packte mich Theo und fiel wie ein Raubtier über mich her. Sein Kopf war überall auf meinem Körper und ich wand mich wie eine Schlange unter seiner Zunge, die nicht aufhören wollte mich zu lecken. In einem wilden Gerangel aus Küssen und Bissen wurde sein Knüppel wieder steif und er steckte mir seinen herrlichen, frechen, geilen Luststab tief in meine erfreute Grotte.
Sein Schwanz war so lieb und sanft und hart und geil, daß ich ihn immer hätte küssen und streicheln können. Er sah aus wie ein kleiner Delphin, auf dessen Rücken ich die Weltmeere durchschwimmen wollte. Er paßte ganz vorzüglich in meinen kleinen Süßwasserfluß. Und als sein Lustspender in mich tauchte entfuhr mir ein „Hmmm, oh JA!“ Ich verhütete nicht, weil ich keinen Bock auf Hormonschübe der etwas anderen Art hatte, und wußte natürlich, daß sein Schwanz noch voll von flinken Spermatozoiden war, die hilflos an der frischen Luft herumgerudert waren und sich bei mir nun wieder in ihrem Element fühlten und Wettschwimmen veranstalteten. Aber bei Theo hatte ich sonderbarerweise keine Angst davor, schwanger zu werden. Von Anfang an nicht. Die Wahrscheinlichkeit eines Volltreffers war zwei Tage vor „meinen Tagen“ eh gering. Und wenn etwas „passieren“ würde? Theo wäre sicher ein guter Löwenpapa und um die Baumaufzucht machte ich mir selbst keine Sorgen. Ich hätte mich notfalls sogar um einen Rhododendron gekümmert…Deshalb ließ ich mich einfach gehen und hielt mich nicht mehr zurück. Seine Lippen glitten unendlich sanft an meiner Wange entlang und ich schloß die Augen. Ich zerfloß und war nur noch weich und weit und warm. Ich hörte Frequenzen, sah in einer Schärfe, welche die Natur einem sonst vorenthält. Mit Theo war alles so anders. Mit ihm konnte ich mir so viele Dinge vorstellen, die andere Männer nicht vor mein geistiges Auge zu zaubern vermocht hatten. Wir erfühlten unsere Wünsche und Bedürfnisse, als wären wir aus ein und demselben Holz geschnitzt. Erschreckend. Aber gerade deshalb fühlte ich mich auch so wohl bei ihm und ich glaube, nicht nur seinen Fürzen allein entnommen zu haben, daß es ihm da – wenn auch nicht genauso – dann doch in abgeänderter Form, ja fast möcht ich sagen, ich sag‘s einfach, „männlich intuitiv“ ähnlich erging.
Seine kreisenden, stoßenden Bewegungen drangen tief in mich. Ich umfaßte seine Pobacken und zog sie weit auseinander. Mit einem Finger, den ich mir zuerst abgeleckt hatte, drang ich in sein Loch, während er auf mir war und stöhnend weiterstieß. Wir flüsterten uns gegenseitig süße Geheimnisse ins Ohr. Und dann legte er noch einen Zahn zu. Ach, er war einfach geil, der alte Deckhengst! Und ich rossige Stute fühlte mich prächtig mit meinem ausgestopften Loch. Nur mein Kitzler wollte noch mehr beachtet werden. Meine Hand glitt zwischen unseren Unterleibern hinab und begann ihr virtuoses Spiel. Dabei berührte ich auch immer wieder Theos rein-und rausgleitenden Schwanz, der fröhlich in meinem und seinem Saft quietschte. Theo hatte seinen Mund auf meinen gelegt, halb geöffnet, wir stöhnten und keuchten hinein und die einzige „Sauerstoffzufuhr“ war unser beider Atem. Das reichte völlig aus. Wir waren zu einem einzigen Körper verschmolzen, der sich pulsierend im Rausch der Lust bewegte. Und diese Lust, sie kam mit großen Schritten, ihr Höhepunkt nahte, und nahte immer mehr, gleich würde sie, würde er mich überrollen.
„Ich komm bald, Theo…ich halt es nicht mehr aus…es..du bist so geil..ahhh! Du SCHWEIN!“
„Ja, meine kleine Schlampe! Das bin ich! DEIN Schwein!“
„Dann komm! Komm schon, du Bock…jetzt gib‘s mir endlich. Was? Soll das alles sein? Hm? Ist das schon alles?“ ich klatschte aufmunternd meine Hand auf seinen Hintern, der sich hüpfend auf und ab bewegte. Theo röhrte und stieß jetzt so richtig angeheizt und wild rammelnd in mein Loch, daß ich ihn rasend vor geiler Lust mit noch mehr Worten anfeuerte, wie einen Marathonläufer kurz vorm Einlauf. (wir fuhren manchmal beide auf die geilen Worte unseres unerschöpflichen Wortschatzes ab, wohlwissend, daß sie immer nur „teil-wahr“ waren und hatten die Bezeichnung „Wortfetifaschisten“ für uns erfunden ). Ja, ich spürte ihn, ich spürte wie wir uns beide zu einem herrlich geilen, runden, befriedigenden Orgasmus hochschaukelten, ua, war das GEIL. Ich wollte nur noch bumsen, vögeln und ficken, in meinem Hirn fuhren obszöne Gedanken mit Theos Lust Karussell und dann kamen wir, zusammen, in einem hemmungslosen, ohrenbetäubenden Brüll-Duett! Die Säfte spritzten, die Gerüche explodierten, wir schrien und lachten gleichzeitig in unserer Erlösung, so geil war das…Yes Sir! Oui, et encore! Oh ja!
Erschöpft lag Theo auf mir. Sein verschwitztes Gesicht lag an meinem Hals und ich streichelte sanft seine Haare, seinen Rücken. Ich spürte noch seinen Schwanz in mir und sein Sperma, das jetzt, zusammen mir meinen Säften langsam aus meiner Grotte sickerte. Wie schön das war. Vorsichtig drehte sich Theo zur Seite. Sein Penis glitt aus mir. Schade. Wir deckten uns mit einer Wolldecke zu und betteten die Köpfe auf unsere Pullis. Theo kuschelte sich in meinen Arm und legte sein Gesicht an meine Brust. Ich küßte in seine Haare, küßte seine Schläfen. Ich mußte daran denken, wie verschieden Mann und Frau doch sind. Der eine hineinstoßend, der andere aufnehmend. Der eine geleert, der andere gefüllt. Linear und flächig. Gegensätzlich? Anders. Jeder für sich anders. Und dennoch immer wieder ineinanderpassend.
„Lilli …lebst du noch?“
„Hmmmmunddu?“
„Ich bin tot.“
„Ich auch.“
„Schön, so zu sterben.“
„Mnja, aber nur mit dir.“
Wir lagen noch eng umschlungen auf dem Holzboden, knabberten ein bißchen aneinander und streichelten unsere Rücken und die feuchte Haut. Ganz nah lagen wir zusammen. Unsere Nasen berührten sich. Ich hatte die Augen geschlossen und spürte Theos Atem an meinem Gesicht. Wir lagen uns in den Armen und ich fühlte mich wie eine blinde Welpe, so wohl und warm gebettet in Theos Haut. Unsere Körpertemperatur hielt uns in einer Art Schwebezustand. Alles um uns herum schien sich aufgelöst zu haben. Das Wohlbefinden konnte nicht größer sein. Es gab keine Gedanken, keine Schmerzen, keine Sorgen, es gab nur Theo und mich und wir schwammen im Meer der Geborgenheit.
„Lilli?“
„Hmm?“
„Werden wir immer zusammenbleiben?“
„Klar.“
„Ich meine: wirklich immer und ewig?“
„Theo. Natürlich. Bis ans Ende der Welt und darüber hinaus.“
„Sag das auf Französisch. Ich will‘s hören.“
Da richtete ich mich ein wenig auf, nahm sein von der Liebe gelöstes, jugendliches Gesicht zwischen meine Hände, strich ihm die Kummerfalten von der hohen Stirn, sah ihm gerade in die Augen und wiederholte mit Nachdruck:
„ Jusqu’à la fin du monde... et bien au - delà...“
Die Pilzsuppe hat noch sehr lecker geschmeckt. Wir haben noch zu viel Wein getrunken, viel zu viel Holz nachgelegt, viel zu lange diskutiert und am nächsten Morgen bis in die Puppen geratzt.
Ps: Als wir uns beim Aufwachen - beide gar unschön zerzaust - aus verklebten Sehschlitzen anblinzelten, meinte Theo mit seinem nach Lavendel und Rosen duftenden Odem, wie gut es doch sei, daß man Geschichten erfinden könne. Da stimmte ich ihm, stumm nickend, ausnahmsweise mal zu. Geküßt haben wir uns trotzdem.
Für diejenigen, denen diese fiktive Geschichte gefallen hat: Lillileinlilli@web.de Für die, denen sie nicht gefiel auch.
von lillileinlilli@web.de