Die Novizin
Clara schob das grobe Leinentuch zur Seite, das ihr als Decke diente, und streckte die nackten Zehen ins Freie. Die Nacht war schwül und die dicken Mauern des Klosters noch warm von der Sonne des Tages, durch das Rundbogenfenster leuchtete der Mond, draußen zirpten die Grillen, sonst war es ganz still im Konvent. In sechs Stunden stand das Morgengebet an, dann war es so weit, dann würde Clara ihr Gelübde als Nonne ablegen. Ein Jahr lang war sie schon hier, ein Jahr, in dem sie nur gesungen, gebetet, gearbeitet und gelesen hatte.
Sie war die Jüngste von drei Schwestern und hübsch war sie. Clara hatte meerblaue Augen und wilde blonde Locken. Sie hatte schon einige Männer geküsst und sich darauf eingestellt bald zu heiraten, so wie ihre Schwestern es bereits getan hatten. Doch ihre Mutter hatte anders entschieden. „Die Ehe ist nichts für dich, schau dich an. Wie willst du mit deinen dünnen Armen die Wassereimer schleppen? Was will ein Mann mit so einem Weib? Ein Weib muss arbeiten und gebären und zu beidem taugst du nicht. Sei froh, dass dir das Kinderkriegen erspart bleibt, dein Becken ist zu schmal, bei der ersten Geburt würdest du sterben. Selbst wenn alles gut ginge, eine Mutter braucht Brüste, richtige Brüste, sonst kannst du so ein kleines Menschlein nicht ernähren. Nein, mein Kind, das Kloster, ist der richtige Ort für dich. Du bist nicht für das Leben auf dem Hof gemacht. Sieh dir Martha an und Alma, deine Schwestern, die haben die richtige Konstitution.“
Alma, die Mittlere, war gedrungen und klein, Martha, die Älteste war nach der Geburt des ersten Kindes schon sehr rund geworden, mit üppigen Brüsten und einem Hinterteil wie ein Brauereipferd. Carla hatte diese weißen teigigen Backen einmal nackt gesehen, als sie früher als sonst von der Schule gekommen war. Aus der Bauernstube hatte sie ein Stöhnen gehört, als litte jemand Schmerzen und suhle sich zugleich in unaussprechlichen Wonnen. Aus dem dunklen Gang hatte Clara hereingespitzt. Martha lag rücklings auf den Dielen, das Kleid, bis zur schwellenden Brust hochgeschoben und die Beine so weit gespreizt, dass ihr Anus sich wie ein wulstiger brauner Krater zwischen ihren Backen ausstülpte. Darüber schwang ein Paar dicker haariger Hoden, die dem Holzbauern gehörten, sie schwangen hin und her im Rhythmus von Sturmglocken. Mit heftigen klatschenden Stößen trieb er seinen dicken Schwanz immer wieder in Marthas schmatzendes Loch. Es gelang Clara nicht, die Augen von diesem Schauspiel abzuwenden. So abscheulich und obszön es ihr erschien, war es zugleich faszinierend. Ganz angestrengt musste sie hinsehen, bis sich ein Jucken und Kribbeln in ihrem Unterleib einstellte und eine drängende Empfindung, als drücke sie die Blase. Clara schob zwei Finger unter ihr Gewand, drückte sie fest zwischen ihre warmen Lippen, um dieser inneren Unruhe Einhalt zu gebieten.
Als sie feststellte, dass das nichts half, drückte sie fester, rieb das kitzelnde warme Fleisch, das immer weicher und nachgiebiger wurde. Zwischen ihren Fingern wurde es feucht, ihre Haut fühlte sich glitschig an, fast wie ein Fisch. Widerstandslos glitten ihre Finger über das Fleisch, während drinnen der Akt seinem Höhepunkt zusteuerte. Der Bauer rammte seinen Unterleib in den breiten Schoss ihrer Schwester, während er ächzte und grunzte und sie wie von Sinnen blökte und schrie. Und dann sah Carla, wie die dicken haarigen Eier zu pulsieren begannen, noch zwei, drei Mal tief in ihren Schoß stieß, bis auch Martha zitternd ihr dicken Schenkel streckte. Mit Schaudern erblickte Clara das dicke tropfende Glied, das der Holzbauer aus der Scheide ihrer Schwester zog. Es war eine von dicken Adern durchzogene Schlange mit einem fleischigen Kopf, von dem ein Samenfaden baumelte. Aus Marthas von feuchten krausen Haaren umflorten Loch quoll weißgrauer Schleim. Keuchend kam der Holzbauer auf die Beine, versuchte ungeschickt, die an seinen Knöcheln verhedderte Hose hochzuziehen, es war höchste Zeit zu verschwinden. Auf Zehenspitzen machte Clara sich davon, mit pochendem Herzen und einem feuchten, kribbelnden Schoß.
Nun hatte sie die gleichen Empfindungen wieder, allein durch die Erinnerungen an das sündige Treiben, und es überfiel sie mit so einer Wucht, dass sie sich bekreuzigte. Morgen würde sie ihr Gelübde ablegen, Armut, Gehorsam, Keuschheit. Sie würde beten und arbeiten, wie sie es bisher auch getan hatte. Im Kloster hatten unreine Gedanken keinen Platz. Wäre ihr nur nicht so heiß gewesen. Sie griff nach den Schwefelhölzern auf dem Tisch neben ihrem Bett, entzündete die Kerze, griff nach dem Krug mit kaltem Brunnenwasser, benetzte Stirn und Wangen und strich sich die nassen Finger am Saum ihres Nachtgewands ab. Vor dem Bett ging sie auf die Knie und sprach das Vaterunser. „Und führe uns nicht in Versuchung…“
Ihr war, als hätte sie ein wollüstiges Stöhnen und Seufzen gehört. Der Schreck fuhr ihr durch die Glieder. Das konnte nur der Teufel sein. Er wollte verhindern, dass sie ihr Leben in den Dienst des Ordens stellte, locken wollte er sie, mit sündigen Gedanken, sie, Clara, deren Name „die Reine“ bedeutete. Beschmutzen wollte er sie durch seine wollüstigen Traumbilder. Sie musste ihre Gedanken und Gefühl auf etwas anderes richten, auf Gottes Wort, das würde sie schützen, die Heilige Schrift war mächtig. Selbst Satan persönlich würde es nicht wagen, eine werdende Nonne heimzusuchen, wenn sie Psalmen las, inbrünstig und reinen Herzens.
Wie gut, dass sie beim Eintritt ins Kloster eine eigene Bibel bekommen hatte. Ihre Vorgängerin, die Novizin Elisabetha, hatte das in schwarzes Leder gebundene Buch zurückgelassen. Es waren noch einige Blüten und Lindenblätter aus dem Klostergarten zwischen die Seiten geklemmt, die ihr als Lesezeichen gedient hatten. Aufs Geratewohl schlug Clara das Buch auf. „Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; ja, deine Liebe ist köstlicher als Wein“, las sie „Köstlich riechen deine Salben; dein Name ist eine ausgeschüttete Salbe, darum lieben dich die Mädchen.“ Es war das Hohelied Salomos. Davon hatte sie noch nie gehört, aber es berührte sie auf eine sonderbare Weise und ließ ihr Herz kräftiger pochen, ihre Haut wurde ganz warm. Sie rutschte auf dem Bauch über das Bett, und während sie weiter las, hatte sie das Gefühl, zwischen den Beinen zu schwitzen, das Laken unter ihr war ganz feucht.
Clara schob die Decke ganz vom Bett. Es war einfach zu heiß. Sie nahm ihr Nachtgewand, zog es über den Kopf, legte sich nackt aufs Bett und schob die Beine auseinander. Irgendwie musste die Hitze, die sich in ihrem Unterleib staute, ihren Körper verlassen. Im flackernden Schein der Kerze sah sie ihre kleinen runden Brüste mit den kleinen rosa Spitzen, die ihr größer erschienen als sonst, an den Rändern wie abgeschnürt und abstehend wie zwei kleine Türmchen auf zwei sanften Hügeln. Vorsichtig fuhren ihre Fingerspitzen um sie herum. Sie hätte nie gedacht, dass diese Berührung ihr so ein süßes und zugleich elektrisierendes Gefühl geben würde. Den Hals gestreckt betrachte sie den flackernden Widerschein der Kerze, an der Decke flatterte ein Nachfalter nervös im Licht, allein die Hitze wollte nicht abnehmen. Ihr Inneres wurde immer heißer, im Kerzenschimmer sah sie den feinen Mädchenflaum auf ihrer Haut, die inzwischen von einem dünnen Schweißfilm glänzte. Zwischen ihren Beinen machte sich ein quälendes und zugleich verlockendes Jucken bemerkbar. Sie legte die Beine übereinander, presste die Schenkel gegeneinander Der Druck linderte ihr Verlangen nicht wie erhofft. Sie musste sich etwas anderes einfallen lassen.
Clara zog die Beine an wie eine Gebärende, sie spürte, die Lippen, die ihren Schoß bisher verschlossen gehalten hatten, auseinandergleiten, sodass sie das heiße, feuchte Innere freigaben. Etwas in ihr schien zu schmelzen und sich langsam zu verflüssigen, ein herber, salziger Geruch machte sich in der Schlafkammer breit. Ihre Finger krallten sich in ihr helles Schamhaar, das seit dem Eintritt ins Kloster kräftiger geworden war. Auch ihre Schamlippen hatten sich vergrößert. Inzwischen war sie zu einer richtigen Frau herangewachsen.
Unter der Haut spürte sie eine kleine Falte, die sich bis an die Spitze ihrer Scheide zog und sich unter ihren Fingern so fest anfühlte, als stecke ein Stachel in ihrem Fleisch. Sie drückte diesen Widerstand zwischen ihren Fingern und musste unwillkürlich aufstöhnen. Hier, unter dieser Hautfalte, schien die sündige Lust sich zu konzentrieren, und als sie versuchte, den lockenden Stachel freizulegen, erblickte sie eine Perle, die sich rosa glänzend aus ihrem Versteck reckte, ein rätselhaftes Kleinod ihres weiblichen Schoßes.
Die kleine Perle schien noch mehr zu schwellen, als Clara sie sacht zwischen ihren vor Aufregung zitternden Fingern drückte, alle Energie ihres Körpers schien in dieses Organ zu strömen, ihre Beine wurden ganz schwach, sie biss sich auf die Lippen und atmete schwer. Clara konnte nicht mehr klar denken. Sie wollte, dass die Pein aufhörte und gleichzeitig wollte sie, dass dieses süße lüsterne Gefühl noch stärker wurde, dass es niemals mehr endete, nicht in dieser Nacht. Ihre Finger kreisten über den immer heißer werdenden Fortsatz ihrer Scheide, es kitzelte so wunderbar, sie keuchte. Wenn sie jetzt nicht sofort aufhörte, würde sie die Kontrolle verlieren und die ihr Treiben bis zum Ende führen. Clara warf den Kopf zur Seite, das verschwitze Gesicht der weißen lodernden Stumpenkerze zugewandt, Wachs tropfte auf die offenen Seiten der Bibel.
Sie hatte Elisabetha nie besonders gut leiden können, eigentlich hatte sie keiner hier gemocht. Die hochgewachsene dürre junge Frau war immer so still gewesen, abweisend und zugeknöpft, viel zu kalt und zu hart, um für sündige Leidenschaften zu entflammen. Ganz zu schweigen von den Perversionen, die man ihr zur Last gelegt hatte und die zu ihrem Rauswurf geführt hatten. Unter den Novizinnen ging die Geschichte um, die Äbtissin habe Blut auf Elisabethas Schlafstatt entdeckt und Blut an der geweihten Kerze. Vor den versammelten Nonnen hatte die junge Frau ihr Gewand heben müssen und ihre dünnen Beine spreizen. Mit einer Lorgnette vor den altersschwachen Augen hatte die Äbtissin ihre Vagina inspiziert und fand ihren schrecklichen Verdacht bestätigt. Das Jungfernhäutchen, das ihren Schoß beim Eintritt ins Kloster verschlossen hatte, war zerfetzt, ein dunkles geiles Loch klaffte nun dort, um von dicken harten Schwänzen gestoßen zu werden, bis er randvoll mir Samen angefüllt war. Unzucht mit einer geweihten Kerze, wer hätte das gedacht.
Unter der spröden Schale Elisabethas gärten Wollust und Sünde und bei Clara war es nicht anders. Stöhnend drückte sie die Hand in die Furche zwischen ihre Lippen, ihr heißes Fleisch glitt schmatzend durch ihre Finger, mit der anderen kniff sie sich so fest in ihre Brustwarze, dass Lust und Schmerz eins wurden, aber längst war ihr klar, dass es keine Erlösung für sie gab, den schlüpfrigen Weg, den sie nun einmal beschritten hatte, musste sie jetzt bis zum Ende weitergehen. Sie konnte nicht mehr aufhören, sich zu fingern, sie wollte es nicht, vielleicht war es ihre Natur, sich in Wollust zu ergehen bis zur finalen Ekstase. Immer fordernder, immer schneller begann sie, ihre saftige Spalte zu rubbeln, ihr ganzer Körper begann zu kribbeln, die Lust sprudelte, perlte, schäumte. Dann kam sie auch schon, die Aufwallung, Clara krümmte den Rücken, die Brüste mit ihren harten Nippeln reckten sich empor, ihre Möse krampfte sich lüstern, in unkontrollierten Stößen schoss eine wässrige Flüssigkeit aus ihrer Scheide und spritzte an die gekalkte Wand. Zwei Mal, drei Mal, vier Mal. Das fünfte Mal war es nur mehr ein ersterbendes Rinnsal, das ihr warm über die Hand floss, die Novizin krümmte sich keuchend. Erst als der Orgasmus abgeebbt war, beruhigte sich ihr Atem. Dann begann sie von neuem mit ihrem lüsternen Spiel, doch diesmal übte sie keine Zurückhaltung mehr. Hemmungslos stöhnte sie ihre Lust heraus. Sie wusste, dass sie Gefahr lief, von der alten Margit entdeckt zu werden, die nachts oft schlaflos durch die Gänge des Klosters schlich und manchmal den Kopf in die Kammern der schlafenden Nonnen steckte. Inzwischen war es Clara egal, ob sie erwischt wurde oder nicht. Diesen Körper hatte Gott ihr geschenkt, diese Brüste, diese Finger und diesen feuchten Schoß, in dem die Lust dampfte, und wenn sie danach aus dem Kloster geworfen wurde, dann war es eben so. Noch zwei Stunden lang rieb und fingerte sie sich, bis sie auf dem Bauch liegend auf dem voll gewichsten Laken einschlief, die Hand immer noch zwischen den Schenkeln.
Am nächsten Morgen kam die Äbtissin in die Kammer und warf der nackten Novizin das Nachtgewand aufs Bett. Es sei Zeit zum Aufstehen, sagte sie, das Morgengebet stehe an. Danach erwarte sie Clara zur Beichte, auf dass sie all ihre Sünden bekenne. Sie brauche nicht glauben, dass sie das heilige Sakrament durch Lügen, Verdrehungen oder Auslassungen entehren könne. Jede Sünde in Worten und Taten und Gedanken habe sie zu beichten. Dann polterte die Äbtissin hinaus und warf die Tür hinter sich zu.
Auf dem Gang blieb sie stehen und lächelte. Diese jungen Dinger… Sie erinnerte sich noch, wie ihre letzte Nacht vor ihrem Gelübde verlaufen war. Ganz wund war sie danach gewesen.
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